Freitag, 1. Mai 2020

0103 – Terrorgruppe, The Bones, Heideroosjes und andere – Schüttorf Komplex Open Air – 14.8.04

Schüttorf ist so ziemlich am Hintern der Welt. Kurz vor Meppen, hinter Ahaus, bei Enschede, jedenfalls damals ewig weite Fahrt über die A31. Ist recht ländlich da und der Acker wo das ganze Stattfinden sollte war schnell gefunden. Es hatte vorher geregnet und das ganze glich wohl eher einem Schlammloch.

Zudem hatte jemand die Gästelisten verbrasselt so das ich Warten musste. Immerhin gut die Zeit mit denen am Einlass vertrieben und irgendwann konnte ich auch rein. Hatte mir eine Filmerlaubnis von 2 Bands besorgt und diese war tatsächlich auch bei der Security angekommen. Bekam also VIP Pass und einen schönen Platz direkt vor dem Wellenbrecher. Mit eigenem Absperrgitter, wie nett. Die erste Band war so eine örtliche Rapformation, da war ich aber noch mit Aufbauen beschäftigt, mehr als 15-20 Leute waren da auch noch nicht anwesend.

Als zweite Band gab es „InCinerate“ eine örtliche Hardcore Band, die schon ein paar mehr Zuschauer zog. Der Bauer dem die Wiese gehörte hatte mittlerweile auch einiges an Heu besorgt und auf der Wiese verteilt, einfach um zu verhindern das die Zuschauer Knietief im Matsch stehen sollten. Im Backstage versucht derweil jemand eine Gitarre zu klauen. Konnte die über den Zaun werfen und wurde bevor er hinterher klettern konnte von der Security abgefangen. Der wurde auch dann von der Polizei entfernt und die Gitarre (die einigen Schaden davon trug) Sichergestellt. Immerhin hatte die Band Ersatzgitarren dabei. Schön ist das trotzdem nicht.

Die dritte Band des Abends war ebenfalls eine Lokale. „More like Sunday“ klangen irgendwie ein bisschen nach damals aktuellen Bands wie „Linkin Park“ oder „Papa Roach“ war ganz gut und der Platz füllte sich langsam mit Besuchern (und mehr Stroh). Das Wetter wurde auch merklich wärmer, und schwüler. Die ersten 3 Bands hatten jeweils 30 Minuten Spielzeit die auch strikt eingehalten werden mussten. Alleine weil Punkt 22 Uhr schluss sein musste. Naturschutzgebiet und Anwohner, die zwar nie protestierten, aber dennoch wollte man auf diese Rücksicht nehmen.

Die vierte Band war die damals schon etwas bekanntere „Kapelle Petra“ die bis dato zwei eigene Alben veröffentlicht hatte „Felsen“ und „Schrank“ aber erst um 2008 richtig bekannt wurden. Die Band kommt im 80er Jahre „Elternhaus“ Stil. So richtig „Schrankwand, Spitzendeckchen“ und „Schildplattbrillen“ und spielt humorvolle Texte und brachten schon damals jede Menge eigene Fans mit, was auch der Stimmung zu gute kam. Denn diese blieben bis zum Schluss. „Kapella Petra“ hatte dann auch erste Band 60 Minuten Spielzeit.

Als nächstes spielten „Speedway 69“ die klassischen Indierock mit Punkelementen spielten. Klang auch ein bissschen nach AC/DC. Gefiel mir ganz gut. Dem Anwesenden Publikum welches mittlerweile auf die Terrorgruppe wartete nicht ganz so. Viele gingen zum Grill oder an den Bierstand. Die Band musste etwas kürzer spielen. Da die Umbauzeit etwas zu lang war und man pünktlich mit den „Traceelords“ weiter machen wollte. Diese waren von Andy Brings gegründet worden und spielten eine Mischung aus Glamrock und Metal. Klingt irgendwie etwas nach Kiss. Die Band hatte 2000 und kurz vor dem Festival ein zweites Album veröffentlicht. Welches unter anderem auch in den USA erschienen war. Wie Erfolgreich das ganze war, weiss ich aber nicht. Die Band kam besonders bei einigen etwas älteren Zuschauern an, die anwesenden jüngeren hatten zwar durchaus keine Langeweile, konnte mit der Musik aber eher wenig anfangen. Auch „Traceelords“ hatten nur 50 Minuten spielzeit. Die Band wurde übrigens 2007 aus heiterem Himmel aufgelöst.

Als nächstes spielte die bekannteste Niederländische Punkrockband „De Heideroosjes“ das sind sowas wie „Die Ärzte“ der Niederlande, mit teils sehr sarkastischen Texten, viel Spass aber auch ernstem Material. Die Band hatte bereits 8(!) Alben veröffentlicht seit 1993 und brachte viel neues Material und auch wieder einiges an eigene Fans mit, bis zur Grenze waren es ja auch nur ein paar Kilometer. Der Gig machte auch richtig viel spass und war eigentlich viel zu schnell wieder vorbei. Die Band spielte auch nur 50 Minuten obwohl noch Zeit gewesen wäre. Das war doch etwas seltsam und auch die Crew war etwas verwirrt. Vermutlich zu schnell gespielt?

Mittlerweile war es 19:30 Uhr als die Terrorgruppe anfing und es wurde dunkel. Wobei die meisten eben auf diese Band gewartet hatten. Zusammengefasst kann man sagen Spass auf der Bühne, dass Publikum hingegen musste teilweise animiert werden sich überhaupt zu bewegen, besonders etwas weiter hinten war eher ruhiges „Geschmuse“ statt wilder Blutpogo. Immerhin war das Publikum textsicher. Die Band spielte in etwa 70 Minuten und übertrieb bei dem eigentlich Vorletzten Song „Wir müssen raus“ etwas, nicht nur das es Feuerwerk aus Archies hintern gab. Auch die Bühne musste herhalten und sämtliche Monitorboxen wurden umgedreht um mehr Lautstärke zu erzeugen. Allerdings war danach keine Zeit mehr noch „5 Kilo“ zu spielen. Was noch auf der Setlist stand. Immerhin kam danach noch eine Band.

Diese waren „The Bones“, eigentlich hätte die Terrorgruppe als letztes Spielen sollen aber die Bands hatten wohl getauscht. Die Band spielt eine art „Punk‘n‘Roll. Sehr schnell und durchaus sehr gut. Man merkte aber am Publikum schnell das diese schon sehr viele Bands in den Knochen hatten und zur Mitte des Sets wurde es allmählich auch leer. Zwar nicht ganz leer aber das Publikum lichtete sich doch deutlich und Punkt 22 Uhr war auch Schluss, die Band hatte gerade noch Zeit sich zu verabschieden bevor das große Licht anging und dann auch schnell alle weg waren. Immerhin Backstage noch was zu Essen abbekommen, aber dann auch langsam los. Der Heimweg war echt ätzend zumal es wieder Anfing zu Regnen.

Setlist InCinerate:

40 Sec
Nothing 4U
Stay
Cant geht it
About a Friend
Falling Away
Human Fight

Setlist More like Sunday:

Red Girl
Der Neue
Summerbre
Lost Seed
Eplode
Balade
Counter
Clark Nova
Unsung

Setlist Heideroosjes

Scapegoat Revolution
Break the Public Peace
Were all fucked up
pychic
Nothings Wrong
Fistful of Ideals
Mamelodi Melodies
Ik wil niks!
Fistfuckparty at 701
Time is ticking away
I´m not Deaf
Euronoise

What i Like about you
Watch me Play
Since 1989
Wurst & Käse
 

 

Setlist Terrorgruppe:

Intro
Schöner Strand
Hedonistische Heilsfront
Marylin
Namen Vergessen
Opa
Stay Away from the Good Guys
Allein gegen Alle
ACAB
Keine Airbags für die CSU
Der Rhein ist tot
Kathedralen
Sonntag Morgen
Tresenlied
Enrst August
Mein Skateboard ist wichtiger als Deutschland
Angela
Die Gesellschaft ist schuld das ich so bin
Wir müssen raus,
 

 

Setlist The Bones:

Spit it out
Do you wanna
Denial
Screwed Blue
Gasoline
Home Sweet Hell
Don Almighty
Half of Nothing
Chrome
Not a Lovesong
Hey Baby
Never
Dead End
Hate
Intil i Die
Memphis