Das ganze war ein Sonntag, und es war Bundestagswahl. Also erstmal beim Gassi gehen noch ins Wahllokal abgebogen, die etwas komisch da geguckt haben als jemand mit einem Schäferhund rein kam. Aber gesagt hat irgendwie keiner was. Die APPD gewählt, mit Kanzlerkandidat "Wolfgang Wendland". Danach dem Hund noch meine alte Schule gezeigt und wieder nach Hause.
Irgendwann gegen Mittag dann Richtung Köln, war schon um 15 Uhr da, aber da ich eh nen Backstagepass hatte konnte ich mir in ruhe Soundchecks der Bands geben. Es gab auch ein Filmteam, keine Ahnung wer das mitgebracht hatte, die Aufnahmen sind nie an die Öffentlichkeit gekommen. Die armen Bands musste zwischendurch noch Interview und Fotoshooting über sich ergehen lassen, wozu auch keiner so wirklich Lust hatte.
Zum Glück hatte einer einen Laptop mit damals hochmodernen DVB-T Stick und so konnten wir die Wahlvorberichte gucken, während die Coverband Soundcheck machte trudelten die ersten Prognosen ein. Ihr wisst ja sicher noch wer damals gewonnen hat? Kleiner Tipp, im nächsten September enden 16 Jahre. Natürlich war die Wahl manipuliert und die APPD hatte eigentlich 79% der Stimmen geholt. Aber das ist ja allgemein bekannt.
Die erste Band war "Neuland", igendwie passend, wenn man Jahre später den Satz hörte "Das Internet ist für uns alle Neuland", die waren eine Coverband und sollten die CD die sonst vor Konzerten läuft ersetzen. Sprich die ersten Songs wurden vor ca. 3 Leuten gespielt und am Ende waren es vielleicht 20-30 meist jüngere Mädchen. Die Band spielte einige nette Coverversion für ca. 30 Minuten. Waren sogar richtig gut. Eigentlich hätten die 45 Minuten spielzeit gehabt aber da es Verzögerungen beim Einlass gab und dieser später war blieben halt nur noch 30 Minuten über. Denn "3 Feet Smaller" spielten ja direkt danach.
Setlist:
- Murder the Government
- On the Outside
- The Clean (?)
- St Giway (?)
- Allways
- Blue World
- TNT
Als nächste spielten "3 Feet Smaller" aus Österreich, die sich dort eine Gewisse Bekanntheit erspielten. In Deutschland blieb die Band großteilig unbekannt. Das Management lies aber nichts unversucht und so spielte die Band auch in Köln, quasi als Vorband für Die Kassierer und No Fun at All. War eigentllich eine ganz nette Show, ich fand das auch gut, aber der letzte Pfiff fehlte da, kann daran liegen das die Band gerade eine Umbesetzung hinter sich hatte und sich noch einspielen musste. Schlecht war es aber auf keinen Fall. Das erklärte aber auch den zu Anfang sehr jungen altersschnitt des Publikums.
Setlist
- Punk
- Strike Back
- Reason Unknown
- Dancing in the Rain
- Up to the Stars
- Fade Away
- Let it out
- Rocknroll
- One Night Stand
- Chainsaw Massacre
- Alone in the Dark
- I've done it Wrong
Danach, die mächtigen Kassierer, allerdings mit verkürztem Set, die Band hatte eigentlich nur 80 Minuten Zeit. So mussten ein paar Songs (Wenn das Bier alle ist, Die Kasserier was ist das eigentlich, Haschisch aus Amsterdam und die Stinkmösenpolka) weichen. Kurzfristig wurde auch noch Frauenarzt gestrichen weil eigentlich 90 Minuten für die Band sein sollten und auch die Zugabe (Aussenboardmotor) war weggefallen. Ansonsten war das eigentlich eine recht normale Die Kassierer Show, ausser das das Publikum nur teilweise für die Band da war, daher gabs auch einige entsetzte Gesichter als Wölfi sich auszog. Immerhin der einzige Kanzlerkandidat wo Nacktfotos keinen Skandal auslösen würden.
Setlist
- Besoffen sein
- Sex mit dem Sozialarbeiter
- Das politische Lied
- Mein Gehirn, Dein Gehirn
- Mein Vater war ein Hurenbock
- Komm mach die Titten frei
- Kuckuck
- Warum ich immer so traurig bin
- Dr. Martens
- Klagegesang einer Katze
- Kein Geld für Bier
- Ich töte meinen Nachbarn und verprügel seine Leiche
- Das Lied vom Hass
- Showblock: Fisten
- Älterer Herr
- Ausserirdischer - wo befindet sich dein After
- Schnaps und Bier
- Großes Glied
- Deutsche Polizisten
- U.F.O.
- Smoke on the Water
- Tot, tot, tot
Die Hauptband des Abends waren "No Fun at All" die sich eigentlich 2001 aufgelöst hatten, aber seit 2005 wieder gelegentlich Konzerte spielten, von der Gründungsbesetzung war nur noch der Gitarrist über. Das Publikum bestand zu einem größeren Teil wohl aus Fans der Band, die Stimmung war nämlich grandios gut dort. Also zumindestens vorne die ersten 15 reihen, dahinter wurd sich eher unterhalten oder in Gruppen Bier getrunken, ausverkauft war das ganze lange nicht. Die Band spielte eigentlich ein "Greatest Hit" Set, aber mehr erwartete das Publikum gar nicht. Soweit überliefert war dies einer von zwei Gigs in diesem Jahr. Die Show war echt gut, die Band knallte 19 Songs quasi ohne lange Pause durch, und in der Zugabe gleich noch mal 8 Songs. 27 Songs in knappen 90 Minuten.
- Where is the Truth
- Beat em Down
- Invitation
- Wisdom
- Should have known
- Lose another Friend
- Strong & Smart
- Away from the circle
- In a rhyme
- It won't be Long
- Wow and i say wow
- Wrong & Right
- Suicide Machine
- Beachparty
- Perfection
- Stranded
- Growing Old, Growing Cold
- In a Moment
- Happy for the First Time
- Celestial Q & A
- (Believers) - not Played
- Catch me running round
- Funny?
- Master Celebrator
- Gimmi Gimmi Gimmi - Black Flag Cover
- Holidays in the Sun - Sex Pistols Cover
- Best for You - Bad Religion Cover
- Alcohol
Das Publikum war zufrieden, und das Filmteam war weg bevor ich fragen konnte für was das überhaupt war. Mit Wölfi noch kurz das Wahlergebnis diskutiert. Niemand hätte gedacht das wir wieder 16 Jahre CDU Regentschaft haben, aber es machte ja keiner was dagegen. Irgendwann um 2 Uhr zuhause gewesen.
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